DANIEL

Die Zentraltäler von Oaxaca, in denen ich meine Kindheit verbrachte, liegen am Zusammenstoß der beiden großen Gebirgszüge Mexikos. Mein Volk, die Nachfahren des alten Zapoteken, befindet sich auf 1555 Metern über dem Meeresspiegel, zwischen Erde und Himmel, Leben und Tod, Schatten und Licht. In meiner bisherigen Laufbahn als zapotekisch-chinantekische Fotografin habe ich in der Mitte dieses Schnittpunkts von Leben und Tod, von Farbe und Verfärbung, von Dunkelheit und Licht getanzt und versucht, die Einheit der beiden trotz ihres scheinbaren Gegensatzes anzusprechen. Meine Fotografien der Umwelt, der Agaven, des Prozesses der Mezcalherstellung und der Natur und Landschaft Oaxacas sprechen in meinen Bildern direkt an.

Als Fotograf bemühe ich mich jeden Tag, die Schönheit und Dramatik des Lebens zu zeigen. Ich versuche nicht nur, die oberflächlichen oder äußerlichen Veränderungen der Umwelt festzuhalten, sondern auch die Emotionen bestimmter Momente, bestimmter Lichter. Natürlich ist das Leben dynamisch und verändert sich ständig, da unsere Stimmungen, sozialen Situationen oder Emotionen immer schwanken. Aber ich hoffe, dass meine Fotografien wie eine kleine Zeitkapsel wirken und jedem, der sie betrachtet, eine klare und zeitlose Botschaft vermitteln. Etwas, das sagt: ¨Das bin ich, hier und jetzt, und ich schaue von meinen Fotografien auf dich zurück. ¨

Seine fotografische Arbeit entwickelt sich aus der Beobachtung der Landschaft und der Art und Weise, wie die Bewohner in ihren Raum und das materielle Leben der städtischen Siedlungen eingreifen. In den letzten 15 Jahren hat er sich für die visuelle Darstellung der verschiedenen Strukturen (Architekturen) sozialer und natürlicher Phänomene (Katastrophen) interessiert und sich darauf konzentriert, wie diese scheinbar flüchtigen Atmosphären die Identität und das Verhalten der Menschen beeinflussen.

Derzeit entwickelt er das Projekt “Resilience Architectures” zwischen Arles, Frankreich, und Juchitan, Mexiko.